[smile]arkred">Katzenseuche Wohnungskatzen haben ein ziemlich geringes Risiko, sich eine Infektionskrankheit einzufangen. Es ist zwar richtig, daß der Mensch die Seuche einschleppen kann, weil sich das feline Parvovirus sehr lange in der Umgebung hält. Doch die Seucheimpfung ist die beste, die wirksamste Katzenimpfung überhaupt: Ein Tier, das als Welpe ordentlich grundimmunisiert wurde, ist dadurch sehr lange geschützt, wahrscheinlich lebenslang. Außerdem: Die meisten Erreger sind für Jungtiere gefährlich oder sogar tödlich, ausgewachsene Tiere in gutem Allgemeinzustand werden damit viel besser fertig.
[smile]arkred">Katzenschnupfen Die Schnupfenimpfung hingegen ist längst nicht so gut. Viele durchgeimpfte Tiere sind Virusträger, sie sind also mit Herpes, vor allem aber mit Calici infiziert und scheiden das Virus aus. Wenn man die hohe Zahl durchgeimpfter Katzen sieht, die trotz ihrer vielen Shots chronisch schnupfenkrank wurden, kann man über diese Impfung sehr ins Grübeln kommen. Das Calicivirus ist seit Einführung der Impfung sogar deutlich häufiger geworden als davor. Es ist in der Wissenschaft schon lange bekannt, daß die vorhandenen Calici-Impfstoffe gegen die grassierenden Feldvirusstämme immer weniger ausrichten. Darüber hinaus können Caliciviren aus Lebendimpfstoffen wieder virulent, dh gefährlich werden, von Tier zu Tier übertragen werden und andere, geimpfte (!) Katzen infizieren. Die Welpenimpfung schadet im allgemeinen nicht, arkblue">(Anmerkung: Die Grundimmunisierung erachtet w4 als durchaus wichtig und notwenig) man sollte aber überlegen, ob man ausgewachsene Tiere weiterhin dagegen impfen läßt. Wichtig ist, ganz junge Kätzchen nach Möglichkeit von Artgenossen fernzuhalten, die an Schnupfen erkrankt sind. In manchen Schnupfenvakzinen ist auch ein Impfstoff gegen Chlamydien enthalten, einen bakteriellen Erreger. In Tierheimen und Zuchten können Chlamydien recht hartnäckig umgehen. Die Impfung ist jedoch nicht der Königsweg, den Erreger loszuwerden, wie sich immer wieder zeigt. Bestandsmanagement bringt nachhaltigeren Erfolg. Außerdem gilt dieser Impfstoff als besonders nebenwirkungsträchtig. Die US-Tierarztverbände – und nun auch der „Deutsche Impfkodex“ – empfehlen für Wohnungskatzen: im Welpenalter Seuche- und Schnupfen-Grundimmunisierung (ohne Chlamydien), dann mit einem Jahr eine Auffrischung, danach nur noch alle drei Jahre. Aber auch dieses Drei-Jahres-Intervall ist mehr durch die wirtschaftlichen Interessen der Tierärzte begründet als durch medizinische Erfordernisse. Denn diese Impfungen halten, wie man ja inzwischen weiß, länger als drei Jahre.
Welche Impfungen sollten Freigänger haben?
[frage]arkred">Leukose Zusätzlich zur Seuche-Schnupfen-Impfung werden Freigänger oft gegen FeLV geimpft. Der Impfling muß vorher getestet werden, ob er FeLV-negativ ist, nur dann darf er geimpft werden. Auch dieser Schutz braucht nicht lebenslang erneuert zu werden. Es spricht vieles dafür, daß man die Impfung beim ausgewachsenen Tier weglassen kann - erstens, weil der Immunschutz ebenfalls viel länger hält als ein Jahr, zweitens, weil adulte Katzen eine gute körpereigene Abwehr gegen den Erreger haben. Die herkömmlichen FeLV-Impfstoffe (mit Adjuvantium, in der Regel Aluminiumhydroxid) sind überdurchschnittlich häufig an der Sarkomentstehung beteiligt, daher ist vorsichtiger Umgang mit dieser Impfung anzuraten. In Gegenden, wo es keine unkastrierten und ungeimpften Streuner gibt, ist das Ansteckungsrisiko sehr gering, denn sie sind die Hauptüberträger. Doch selbst wenn es FeLV-infizierte Katzen in der Nachbarschaft gibt, ist das Ansteckungsrisiko für Katzen im Alter ab sechs Monaten sehr gering. Neuzugänge von unklarem Gesundheits- und Impfstatus sollten erst in Quarantäne kommen und getestet werden auf FeLV. Achtung: Bei einem gesund wirkenden Tier sind positive Testergebnisse auf FeLV mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit falsch, daher sollte das Tier auf jeden Fall noch einmal, und zwar mit einer anderen Labormethode, getestet werden. Anmerkung: (Zu einer Leukose- Impfung ist auch anzuraten, wenn die eigenen Katzen, zwar Wohnungskatzen sind aber öfter mit fremden Tieren zusammenkommen. z.B. mit Plegekatzen)
[frown]arkred">FIP Was ist von der FIP-Impfung zu halten? Die Impfung gegen die infektiöse Peritonitis ist auch hierzulande unter Tierärzten wegen mangelhafter Wirksamkeit umstritten. Vor allem Züchter wenden sie an. Die Krankheit kann sich entwickeln, wenn eine (junge) Katze mit dem weitverbreiteten, relativ harmlosen Coronavirus infiziert und medizinischem und/oder psychischem Streß ausgesetzt ist. Die meisten Katzen haben sich schon im jungen Kätzchenalter mit dem Coronavirus infiziert, ohne davon krank zu sein, so daß die Impfung bei ihnen sowieso sinnlos wäre. Corona-Infektion heißt überhaupt nicht, daß eine Katze FIP bekommen muß - das geschieht zum Glück nur selten und trifft meistens Jungtiere in Streßsituationen. FIP ist nicht von Katze zu Katze übertragbar. In einer deutschen Studie mit jungen und ausgewachsenen Katzen unter Tierheimbedingungen zeigte sich, daß der Impfstoff die zuvor coronavirusfreien Kätzchen nicht vor FIP schützte, im Gegenteil, bei den geimpften Kätzchen erkrankten 12 von 20, das waren mehr als bei den ungeimpften (10 von 20). Auch im neuen Deutschen Impfkodex heißt es: Bisher ist es nicht erwiesen, daß die Vakzine einen klinisch relevanten Impfschutz induziert. (Auf deutsch: Das Zeug taugt nix.)
Muß man jetzt nicht mehr zum Tierarzt? Auf jährliche Impfungen zu verzichten darf nicht heißen, daß die Katze nicht mehr regelmäßig zum Tierarzt kommt. Vor allem ältere Tiere sollten regelmäßig gründlich untersucht werden. Es sollte uns nicht ums Sparen gehen, sondern um sinnvolle Gesundheitsvorsorge.